10 Fragen an unsere SpreeautorInnen: Thilo Reffert

Porträt: © gezett

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Name: Thilo Reffert
geboren in:  Magdeburg
seit wann in Berlin: 1993
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1. Was sind die drei Lieblingsbücher deiner Kindheit?

Ich habe die Ottokar-Domma-Bücher sehr geliebt. „Der brave Schüler Ottokar“ oder „Ottokar, das Früchtchen“. Auch Benno Pludra habe ich sehr gern gelesen, die „Reise nach Sundevit“ zum Beispiel.

2.  Wie kam es zu deinem Berufswunsch Autor – und wie bist du es geworden?

Ich kam über das Theater zum Schreiben, war Dramaturg und schrieb zuerst nur Stücke, dann kamen Hörspiele dazu. Mein erstes Buch war dann ein Kinderbuch.

3. Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?

Das ist ein alter Schreibtisch, gebraucht ersteigert, aber von dem Furnier sehe ich nicht viel – meistens liegt der Tisch voller Zettel und Geraffel.

Arbeitsplatz: © privat

4. Wann kommen dir die besten Ideen?

Ehrlich gesagt: beim Nachdenken. Manchmal ist dann eine kleine Pause zwischen dem Nachdenken und der neuen besten Idee, ein paar Tage oder Wochen.

5. Wie sollen die HeldInnen deiner Kinderbücher vor allem sein?

Herausgefordert. Aufgerufen, etwas zu vollbringen, von dem sie selbst nicht wissen, dass sie es können. Ich habe ein Hörspiel, das heißt „Der Alleskönner“, es spielt in Japan. Auf japanisch heißt das なんでもできる君 (nandemo dekiru kun) – wenn man das genau übersetzt, bedeutet es „Junge, der alles können kann“. So sollen meine Helden sein – im Rahmen der geltenden Naturgesetze natürlich.

6. Träumst du manchmal von deinen Figuren? Und wie heißt deine Lieblingsfigur?

Mein Lieblingsfigur ist Tami, die kommt tatsächlich schon in mehreren Texten vor, einmal heißt sie auch Toni und vermutlich war sie auch schon Nina. Das ist ein ruppiges Mädchen von großer Zartheit.

7. Wem liest du als Erstes deine Texte vor?

Meine Texte lesen zuerst die Personen, mit denen ich daran arbeite, die Dramaturg*innen, Lektor*innen und Redakteur*innen.

8. Machst du Lesungen oder Workshops mit Kindern? Fällt dir dir dazu ein Erlebnis ein?

Die Kinder wollen oft wissen, wie alt ich bin. Ich sage dann: Na gut, mein Alter besteht aus zwei Ziffern, zusammen ergeben sie 13. Großes Nachdenken. Ein Kind meldet sich: 75! Die Klasse lacht, denn offenbar sehe ich nicht aus wie Mitte 70. Ich ergänze: 7 plus 5 wäre ja 12, nicht 13. Das Kind denkt scharf nach und ruft dann vollkommen überzeugt: 76!

9. Was sollte sich in der Kinderbuchbranche grundlegend verbessern?

Es müssten sich mehr Autor*innen voll und ganz der Kinderliteratur widmen, und das heißt, auch davon leben können. Es heißt doch: Für Kinder muss man schreiben wie für Erwachsene, nur besser.

10. Wie hieß das erste Kinderbuch, das von dir erschien, und was ist deine jüngste Neuerscheinung auf dem Buchmarkt?

Mein erstes Kinderbuch erschien bei Little Tiger: „Nina und Paul“. Zuletzt erschien von mir „Linie 912“ bei Klett Kinderbuch.

Umschlag und Illustrationen: Maja Bohn

3 Gedanken zu „10 Fragen an unsere SpreeautorInnen: Thilo Reffert

  • 19. Februar 2020 um 10:03
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    Thilo Reffert ist für mich der interessanteste Kinderbuchutor. Er steht immer auf Seiten der Kinder, ermuntert sie und schreibt immer aus ihrer Perspektive. Vor allem kommuniziert er immer auf Augenhöhe mit ihnen!
    Im Hörspielbereich ist er für mich der beste Autor von Kinderhörspielen (auch seine anderen Hörspiele sind ausgezeichnet). Ein legitimer Nachfolger von Christine Nöstlinger!!!

  • 19. Februar 2020 um 20:12
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    Thilo Reffert ist ein wirklich vielseitiger Autor, der wirklich spannende und auch lustige Texte verfassen kann. Ob Kinderbuch, Hörspiel oder Radio-tatort, man ist immer gefesselt von seinen Geschichten.
    Und dazu ist er ein unheimlich netter Mensch. Das macht Lesungen mit ihm so angenehm. Wir als Kulturverein „Kunstbrücke Panketal e.V.“ sind froh, einen solchen Autoren zum Nachbarn zu haben!

  • 23. Februar 2020 um 14:11
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    Wunderbarer Autor – auch immer noch für den Theaterbereich. Wir haben jahrelang seine Klassenzimmerstücke gespielt und spielen sie noch. „Gina Lonka“ war so ein Hit. Zur Zeit läuft „Flasche leer“ mit Ronny Winter in der 5. oder 6. Spielzeit – und wird immer noch sehr gern gebucht. Überzeugende Figuren und gute Texte als Spielanlässe für die szenische Umsetzung zu liefern – das ist seine große Qualität.

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