………………………………………………………………………………………………………..
Name: Nina Petrick
geboren in: Berlin
seit wann in Berlin: schon immer
………………………………………………………………………………………………………..
1. Was sind die drei Lieblingsbücher deiner Kindheit?
„Pünktchen und Anton“ von Erich Kästner, „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ von Judith Kerr und „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“ von Christine Nöstlinger.
2. Wie kam es zu deinem Berufswunsch Autorin – und wie bist du es geworden?
Ich konnte schon sehr früh lesen und habe es geliebt, wenn mir meine Eltern viel vorgelesen haben. Manchmal habe ich Geschichten weiter geschrieben und gerne neue erfunden – dazu habe ich unsere alte Schreibmaschine benutzt. Regelmäßig habe ich bei Wettbewerben Texte eingereicht und manchmal in Literaturzeitschriften veröffentlicht. Für mein erstes Jugendbuch ‚Die Regentrinkerin‘ erhielt ich den Peter-Härtling-Preis. Das Manuskript wurde bei Beltz & Gelberg veröffentlicht. Das war quasi ein ‚Türöffner’. Seitdem schreibe ich für verschiedene Verlage und den Rundfunk.
3. Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?
Mein Schreibtisch wandert im Zimmer. Mal steht er vor dem Bücherregal, mal vor dem Fenster oder der Wand mit Bildern von Freunden. Ich schiebe ihn gerne immer wieder hin und her, weil sich dadurch die Perspektiven verändern. Ich glaube, dass das inspirierend ist.
4. Wann kommen dir die besten Ideen?
Nachts, wenn ich plötzlich aufwache, oder wenn ich schwimme oder in Bewegung bin. Aber natürlich auch beim Schreiben, selten allerdings wenn ich vor dem Computer sitze und gerade eine schwierige Stelle klären muss.
5. Wie sollen die HeldInnen deiner Kinderbücher vor allem sein?
Na ja, unterschiedlich, das hängt ja von der Geschichte ab. Mal sind sie draufgängerisch, mal versponnen und in sich gekehrt. Mal laut, witzig und immer in Bewegung, mal eher still, phantasievoll – Typ Einzelgänger. Vor allen Dingen sollten die Figuren authentisch sein.
6. Träumst du manchmal von deinen Figuren? Und wie heißt deine Lieblingsfigur?
Ja, immer wenn ich etwas Neues schreibe, träume ich von den Figuren, das können auch die Nebenfiguren sein. Und beim Schreiben gerät man ja auch manchmal in einen tranceartigen Zustand. Ich habe keine Lieblingsfigur.
7. Wem liest du als Erstes deine Texte vor?
Manchmal lese ich meiner Tochter oder meinem Mann vor, früher dem Kaninchen Leo (aber das lebt leider nicht mehr).
8. Machst du Lesungen oder Workshops mit Kindern? Fällt dir dir dazu ein Erlebnis ein?
Ich veranstalte sehr gerne Schreib-Workshops, weil man nie weiß, was einen erwartet. Die LehrerInnen warnen einen gerne vor. „Passen Sie bloß auf, der XY ist schwierig“. Meistens (nicht immer) sind das die Kinder, die wunderbar mitmachen und eine andere Seite zeigen. Ein Junge, der sich noch nie am Unterricht beteiligt hatte (wie seine Lehrerin versicherte), hat in meinem Workshop eine Geschichte geschrieben und vorgelesen – die war so traurig und schön, dass zwei Lehrerinnen geweint haben und mich die ebenfalls anwesende Direktorin umarmt hat. Das war bewegend und skurril.
9. Was sollte sich in der Kinderbuchbranche grundlegend verbessern?
Die Verlage sollten weniger Titel veröffentlichen, aber die bereits erschienenen Bücher ‚nachhaltiger‘ betreuen. Sie sollten weniger ‚Mainstream denken‘, keine klischeeüberfrachteten Bücher herausbringen und den Lesern/Kindern insgesamt mehr zutrauen. Alles Mögliche erscheint den LektorInnen zu grausam, surreal, gewagt etc. Wie langweilig! Astrid Lindgren hätte es heute wahrscheinlich schwer, ihre Bücher bei einem großen sogenannten Publikumsverlag unterzubringen. Verlage sollten nicht nur von Bestsellern träumen und bereits erschiene Titel covern. Bücher sind wichtig. Lesen eröffnet den Kindern eine neue Welt.
10. Wie hieß das erste Kinderbuch, das von dir erschien, und was ist deine jüngste Neuerscheinung auf dem Buchmarkt?
Mein erstes Buch hieß „Die Regentrinkerin“ bei Beltz & Gelberg – meine jüngste Neuerscheinung ist „Lilli Kolibri – Das verwunschene Paradies“ im Loewe Verlag.