10 Fragen an unsere SpreeautorInnen: Michael Wildenhain

Foto: © Marijan Murat

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Name: Michael Wildenhain
geboren in: Berlin (Charlottenburg, aufgewachsen in Schöneberg)
seit wann in Berlin: 1958
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1. Was sind die drei Lieblingsbücher deiner Kindheit?

1. So ein Bilderbuch mit einem Jungen und einem Tiger, die – im indischen Dschungel?! – befreundet sind. Titel ist mir entfallen.
2. Die Geschichte von einem Mungo, der gegen eine Cobra kämpfen und bestehen muss – und es schafft.
3. Ilias und Odyssee. Von Inge und Walter Jens (bebildert; gibt’s immer noch).

2.  Wie kam es zu deinem Berufswunsch Autor – und wie bist du es geworden?

Mein Berufswunsch war das nie, da ich nicht gern schreibe. Ich habe auf Gymnasiallehramt studiert und stand nach dem Examen dumm da, weil es keine Stellen gab. Danach habe ich viel fürs Radio gemacht, Features, Hörspiele, und dann kam 1987 die Reihe Ohrenbär, für die ich meine ersten Geschichten für Kinder geschrieben habe. Damals rief mich der Carlsen Verlag an und wollte sie drucken, so fing alles an …

3. Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?

Chaotisch. Zettel, Zettel, Zettel. Haufen, Haufen, Haufen.

4. Wann kommen dir die besten Ideen?

Völlig unterschiedlich. Oft in der Badewanne. 

5. Wie sollen die HeldInnen deiner Kinderbücher vor allem sein?

Na ja, das sind meist Helden. Die sich, obwohl vieles gegen sie spricht (weil sie schüchtern sind, ängstlich usw.), am Ende durchsetzen. 

6. Träumst du manchmal von deinen Figuren? Und wie heißt deine Lieblingsfigur?

Eher nie. Meine Lieblingsfigur heißt – heute Abend – Marta. Kommt in dem Roman „Das Lächeln der Alligatoren“ vor. Leicht diabolisch, könnte man sagen.  

7. Wem zeigst du als Erstes deine Texte?

Verschieden. Manchmal Freunden. Oft nur, wenn ich noch am Anfang eines Buchs stehe. 

8. Machst du Lesungen oder Workshops mit Kindern? Fällt dir dir dazu ein Erlebnis ein?

Lesungen – viele. Workshops – kaum. Sehr schön war einmal die Frage eines Jungen, ob ich all die mitgebrachten Exemplare (ein- und desselben Kinderbuchs) alle selbst geschrieben habe … 

9. Was sollte sich in der Kinderbuchbranche grundlegend verbessern?

Gerade Kinderbuchautoren sollten bei den Verlagen feste Anstellungen bekommen – inkl. Sozialversicherung, Arbeitslosengeld, Urlaubsanspruch usw. 

10. Wie hieß das erste Kinderbuch, das von dir erschien, und was ist deine jüngste Neuerscheinung auf dem Buchmarkt?

Erstes Jugendbuch: Wer sich nicht wehrt (1994). Erstes Kinderbuch: Lisa im Zirkus, illustriert von Wolfgang Slawski (1997).

Letztes Kinderbuch: Alle gegen Lukas (2015, Ravensburger, illustriert von Eike Marcus).

Letztes Jugendbuch: Das schöne Leben und der schnelle Tod (2019, Fischer Sauerländer).

Letzter Roman: Die Erfindung der Null (2020, Klett-Cotta).