In Echtzeit

Digitale Formate für Autor*innenlesungen

© Lenka Grossmannova

Von Rike Reiniger

Online-Autor*innenlesungen sind etwas anderes als Begegnungen in Präsenz – so viel war schon kurz nach Beginn der Pandemie klar. Aber welche Bedingungen lassen eine digitale Lesung inspirierend werden? Was sind die besten künstlerischen Formate und die notwendigen technischen Voraussetzungen für Online-Veranstaltungen?

Dem wollten wir als Friedrich-Bödecker-Kreis Berlin mit dem Projekt „In Echtzeit“ nachgehen. Grundidee war, Leseformate für Konferenztools zu entwickeln, bei denen die digitale Kopräsenz von Autor*in und Kindern mit vorproduzierten digitalen Inhalten kombiniert wird. Im Rahmen des Projekts konnten sich Autor*innen und Medienkünstler*innen überregional zusammenfinden, um mit solchen Formaten zu experimentieren.

Als Einstieg bekamen alle Beteiligten eine thematische Einführung von Dorit Linke, die als eine von wenigen Kolleg*innen unabhängig von der Pandemie schon seit 2019 online Lesungen anbietet. Außerdem standen ein Technik-Pool und ein Ansprechpartner für technischen Support zur Verfügung. Die folgenden Arbeitsprozesse in den einzelnen Teams verliefen sehr unterschiedlich. Zum Teil konnten sich Autor*in und Medienkünstler*in auf eine Umsetzung verständigen, zum Teil waren es längere kreative Auseinandersetzungen, und in einem Fall entsprachen die Erwartungen des Autors nicht den Möglichkeiten des Projekts, sodass der Kollege leider ausgestiegen ist.

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10 Fragen an unsere SpreeautorInnen: Jens Baumeister

© Herr und Frau Martin

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Name: Jens Baumeister
geboren in: Hamburg
seit wann in Berlin: Januar 2011
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1. Was sind die drei Lieblingsbücher deiner Kindheit?

Ui, das ist schwer. Drei Bücher kann ich da kaum auswählen – ich versuche es aber. In zufälliger Reihenfolge:
– „Auf Kaperfahrt mit der friedlichen Jenny“ von Boy Lornsen
– „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren
– „Das fliegende Klassenzimmer“ von Erich Kästner

2. Wie kam es zu deinem Berufswunsch Autor – und wie bist du es geworden?

Da gab es verschiedene Dinge, die zusammenkamen: Mein Vater hatte eine elektrische Schreibmaschine, auf der ich als Kind immer begeistert getippt habe. Zum Glück hat er nicht mit mir geschimpft, sondern mir zum achten Geburtstag eine eigene mechanische Schreibmaschine geschenkt, auf der ich dann meine erste Kurzgeschichte geschrieben habe. Dazu kam, dass er sich irgendwann mal ein „Handbuch für Autoren“ gekauft hatte, in dem Grundlagen der Struktur von literarischen Texten leicht verständlich erklärt wurden. Das las ich, als ich etwas älter war, und ich erkannte diese Elemente dann auch in den Büchern, die ich las, und probierte, sie in meinen eigenen Texten zu nutzen. Ab da war klar, dass ich gerne etwas mit Schreiben tun wollte. Später studierte ich dann Drehbuchschreiben und arbeitete ein paar Jahre als TV-Autor, bevor ich begann, Kinderbücher zu schreiben.

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