VERRATEN
Autorin: Grit Poppe
Verlag: Dressler
Inhaltsangabe: Ost-Berlin 1986: Nach dem Tod seiner Mutter sperrt man Sebastian in ein Heim, das einem Gefängnis gleicht. Ausgerechnet sein Vater, der die Familie vor Jahren verlassen hat, holt ihn dort raus. Doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Als plötzlich ein Mann in Sebastians Schule auftaucht, erfährt er es: Sein Vater ist ein Staatsfeind. Und der Fremde ein Mitarbeiter der Stasi, der Geheimpolizei der DDR. Er will, dass Sebastian für ihn arbeitet. Sebastian bleibt keine Wahl. Entweder er bespitzelt seinen Vater oder er riskiert, dass die Stasi auch ihn in die Mangel nimmt – und Katja findet. Katja, die Sebastian versteckt, weil sie illegal aus dem Heim geflüchtet ist. Wenn sie auffliegt, ist er geliefert.
Zielgruppe: ab 14
Autor: Constanze Guhr
Unsere Neuerscheinungen im Herbst 2020 / Teil 1
Die Spreeautor*innen haben trotz Corona weiter fleißig Bücher geschrieben und illustriert. Einige wurden zwar nach hinten verschoben und erscheinen später. Trotzdem gibt es jede Menge tolle neue Bücher, die wir euch heute vorstellen.
ACTIVISTS
Autorin und Illustratorin: Patricia Thoma
Verlag: Jacoby & Stuart
Inhaltsangabe: Patricia Thoma stellt in ihrer Graphic Novel junge Menschenrechtsaktivist*innen aus dem Bereich Umweltaktivismus, Kultur und Gesundheit vor, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz dazu beitragen, dass unsere Welt lebenswerter, gerechter und schöner wird.
Zielgruppe: Jugendliche
Trauer um Eva Muszynski
Die Berliner Kinderbuchszene verliert eine ihrer tollsten Illustratorinnen und Autorinnen:
Eva Muszynski.
Eva Muszynski wurde 1962 in Berlin geboren und studierte Grafikdesign an der Hochschule der Künste Berlin. Früher zeichnete sie Comics für Erwachsene, seit 1997 illustrierte sie Kinderbücher, zu denen sie auch eigene Geschichten schrieb. Sie lebte mit ihrer Familie in Berlin.
Besonders bekannt sind natürlich die Bücher von Cowboy Klaus in Zusammenarbeit mit Karsten Teich. Aber auch viele andere Bücher aus ihrer Feder oder ihrem Stift sind bei renommierten Verlagen erschienen.
Mehr lesenFrauenpower im Kinderbuch 2. Teil
Wir freuen uns über einen tollen Gastartikel (2. Teil) von Heike Brillmann-Ede. Der vollständige Beitrag erschien ursprünglich unter dem Titel „SICHTBAR werden — und bleiben!“ im Eselsohr April 2019. Wir dürfen den Text auszugsweise auf dem Spreeautoren-Blog veröffentlichen. Vielen Dank an Heike Brillmann-Ede und das Eselsohr.
Weibliche Vorbilder werden gebraucht. JA, und schön, dass die #MeToo-Debatte geholfen hat, das Thema erneut ins Bewusstsein zu rücken. Diskussion bis zum Kampf treibt Frauen seit Jahrhunderten an: Wie schaffen wir es, endlich gleichgestellt und gleichbehandelt zu werden? Weltweit. Unbedingte Voraussetzung ist das Benennen derjenigen, die vorangehen. Denn Sichtbarkeit ermöglicht Identifikation. Ein Blick in die Buchwelt lässt hoffen, dass das aktuelle Engagement nachhaltig gedacht ist.
Von Heike Brillmann-Ede
In der Graphic Novel Drei Wege werden drei Frauen von 1918, 1968 und 2018 geschickt in Beziehung gesetzt: Ida, das Dienstmädchen, bricht still und mit Würde auf in ein unbekanntes Leben. Marlies entlarvt den Revoluzzer-Geliebten in all seiner seligen Elternwohlhabenheit und stützt sich fortan auf den Wert der eigenen Anstrengung. Die beste Freundin gaukelt Perfektes vor, was Selin unbewusst unter Druck setzt, während ihre Mutter selbstbewusst allein erzieht und emanzipiert lebt, ihr Vater in Kana- da sie zu einem längeren Aufenthalt einlädt. Es ist die Fülle an Optionen, die Selin verwirrt. Mit zartem Bleistift, den malerischen Grundtönen Gelb, Rosa und Blau-Türkis pro Porträt und den fast spielerisch-assoziativen Übergängen überzeugt Juli Zejn in ihrem Debüt.
Pars pro toto
(Ein Teil für das Ganze, Anm. d. Red.)
Leipziger Impressionen
von Andrea Schomburg
Buchmesse Leipzig. Unbegreiflicherweise schon wieder vorbei, und gleichfalls unbegreiflich, was sich in zwei Tagen an Treffen bzw. Fast-Treffen alles ereignen kann: Schon am Ankunftsabend dinierte im Restaurant „Drogerie“ neben Juliane Kayser und mir am Nebentisch Rainer Moritz, der Chef des Literaturhauses Hamburg, und dann kam auch noch Denis Scheck hereingefedert, den ich ja mit teeniehafter Anhimmelung verehre, und nur mühsam konnte ich mich daran hindern, hinzurennen und zu sagen, wie toll ich seine Rezensionen finde.
Am nächsten Morgen bei strahlendem Wetter zur Messe gefahren, in Halle 2 fast kein Durchkommen in dem Gewimmel von Schul- und Kita-Gruppen. Diesbezüglich wird jedenfalls Leseförderung betrieben, dass es nur so kracht!
Ein Leipziger Lesekompass ging, wie euch allen ja bestimmt bekannt, an unsere Spreeautorenkollegin Lena Hach für ihr Buch „Grüne Gurken“. Ich konnte ihr gleich gratulieren und außerdem Christine Paxmann, die Chefin vom „Eselsohr“, Stefanie Leo („Ich mach was mit Kinderbüchern“), meine Hummelburg-Pressefrau Anika Harder und, last but not least, Kirsten Boie begrüßen, die trotz Fuß-Orthese unglaublich aktiv, freundlich und souverän bei ihren Lesungen, aber vor allem für ihre „Hamburger Erklärung“ („Jedes Kind muss lesen lernen“) unterwegs und einfach überall war. Tolle Frau!
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