10 Fragen an unsere SpreeautorInnen: Sabine Ludwig

Foto: © Andreas Eisenhart

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Name: Sabine Ludwig
geboren in: Berlin
seit wann in Berlin: seit immer und ewig
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1. Was sind die drei Lieblingsbücher deiner Kindheit?

An allererster Stelle „Tom Sawyer“, dann „Robinson Crusoe“, „Lederstrumpf“, meine einzige weibliche Lieblingsfigur war „Mary Poppins“.

2.  Wie kam es zu deinem Berufswunsch Autorin – und wie bist du es geworden?

Mein Berufswunsch war das nie, da ich nicht gern schreibe. Ich habe auf Gymnasiallehramt studiert und stand nach dem Examen dumm da, weil es keine Stellen gab. Danach habe ich viel fürs Radio gemacht, Features, Hörspiele, und dann kam 1987 die Reihe Ohrenbär, für die ich meine ersten Geschichten für Kinder geschrieben habe. Damals rief mich der Carlsen Verlag an und wollte sie drucken, so fing alles an …

3. Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?

Leider immer sehr unordentlich (fürs Foto hab ich aufgeräumt). Ich träume von einem komplett freien Tisch, auf dem außer Laptop und Teetasse nichts steht, aber das bleibt wohl ein Traum.

Foto: © Sabine Ludwig
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Mit Ohrenbär fing alles an

© Andreas Eisenhart

Von Sabine Ludwig

Nun, das stimmt nicht so ganz, denn natürlich begann meine enge Beziehung zum Radio sehr viel früher. Als Kind war unser Radio für mich ein Zauberkasten. Lange war ich davon überzeugt, dass darin winzige Menschen steckten, die sprachen, sangen, musizierten. So wie das Engelsorchester auf Opas Weihnachtspyramide stellte ich mir auch das Orchester im Radio vor. (Allerdings ging ich nicht davon aus, dass der Pianist mit nacktem Hintern vor dem Flügel saß wie der Holzengel aus dem Erzgebirge.) Jeden Sonntagmorgen Punkt zehn ertönte: „Der Onkel Tobias vom RIAS ist da!“ Einmal im Monat gab es ein Hörspiel, ein Kasperlestück, das ich liebte, an den anderen Sonntagen waren die RIAS-Kinder bei Onkel Tobias zu Gast und erzählten oder sangen irgendwas. Ich fand es öde und bin bis heute davon überzeugt, dass Kinder das, was Gleichaltrige machen oder sagen, selten interessant finden. (Das glauben vielleicht Programmverantwortliche, weil es so schön billig ist, Kindern ein Mikro vor die Nase zu halten.) Nein, Kinder wollen Geschichten hören, gern auch die der Erwachsenen. Ich erinnere mich, wie ich so tat, als schliefe ich, wenn die reißerische Erkennungsmelodie von „Es geschah in Berlin“ ertönte, damit meine Eltern bloß nicht auf die Idee kamen, das Radio abzustellen. Verstanden habe ich kaum etwas, genossen habe ich es trotzdem.

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