»Das Pony braucht noch einen Partyhut.« Ein Feedbackgespräch

»Das Pony braucht noch einen Partyhut.« Ein Feedbackgespräch

Von Lena Hesse

»Hallo, ich wollte noch was wegen der Warteschlange fragen.«

Am Telefon ist Conni Hladej, die Programmleiterin vom Nilpferd-Verlag. Das Buch, an dem wir gemeinsam arbeiten, steckt noch so sehr in den Kinderschuhen, dass es noch nicht mal einen Titel hat. Übergangsweise nennen wir es Warteschlange.

Skizze von einem Teil der »Warteschlange«

Ein Bilderbuch soll es werden, oder auch ein Wimmelbuch, oder irgendwas dazwischen … jedenfalls geht es ums Schlangestehen. Doch, und ob das spannend ist!
Man bewegt sich Seite für Seite an einer Warteschlange entlang und erlebt wie nebenbei kleine Geschichten. Manchmal muss man vor- und zurückblättern, Zusammenhänge zwischen den Anstehenden erkennen, wird aufs Glatteis geführt, hat aber dann doch (hoffentlich) zahlreiche »Ach so!«-Momente. Aber ganz so weit sind wir noch nicht. Feedbackgespräch.

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Zusammen Abstand halten

Finanzielle Unterstützung in Zeiten von Corona für (Berliner) Autor*innen und Illustrator*innen

Der Versuch einer Übersicht
Von Lena Hesse

Im Februar war ich auf meiner letzten Party. Der Geburtstag einer Freundin.
Wir standen in der Küche herum und unterhielten uns über den Känguru-Film, dass es so langsam mal gut sei mit dem Berliner Wintergrau und was man beruflich so macht. Ich erzählte, dass ich Bilderbücher schreibe und illustriere.
Und da poppte er wieder auf, dieser Satz:
»Oh, wie schön! Aber kann man denn davon leben?«

Diese Frage drückt bei mir immer den gleichen roten Knopf. 
Nicht so sehr, weil darin mitschwingt, dass Schreiben und Illustrieren von Kinderliteratur ja eigentlich »kein richtiger Beruf« sei, sondern weil es auch nach über zehn Jahren als Freiberuflerin immer noch Phasen gibt, in denen auch ich auf mein Konto schaue und denke: »Hoffentlich reicht’s.«
Existenzängste machen nun keinen guten Party-Smalltalk, darum antwortete ich wohl so was wie: »Joa, geht schon.«
Die ehrliche Antwort wäre aber gewesen:
»Manchmal ist es kompliziert.«

Heute, nur ein paar Wochen später, müsste ich sagen: 
»Im Moment ist es echt mal richtig kompliziert.«
Lesungen und Workshops wurden abgesagt, und es werden bis auf Weiteres auch keine stattfinden. Buchhandlungen bleiben zu. Es werden in diesem Jahr signifikant weniger Bücher verkauft werden. Buchverlage, unsere Haupt-Auftraggeber, werden ihr Programm vermutlich reduzieren müssen. Vielleicht werden geplante Buchprojekte verschoben oder ganz gestrichen.

Die gute Nachricht: Es werden inzwischen die ersten Rettungsschirme aufgespannt, um Freischaffenden und Kleinstunternehmern zumindest für eine gewisse Zeit die Existenzgrundlage zu sichern. 
Ich habe begonnen, einige der Maßnahmen, die für Autor*innen und Illustrator*innen (in Berlin) interessant sein können, zusammenzutragen. 

Betrachtet die folgende Liste gern als »Open Source«. Wenn ihr noch weitere Ideen und Weblinks beisteuern möchtet, schreibt eine E-Mail an spreeautoren(at)web.de.


»Corona-Soforthilfe« beantragen

Der Berliner Senat hat am 27.03. die sogenannte »Corona-Soforthilfe« auf den Weg gebracht. Solo-Selbstständige können direkt 5000 Euro aus Landesmitteln beantragen und unter bestimmten Voraussetzungen zusätzlich bis zu 9000 Euro aus Bundesmitteln.
Der Antrag wird bei der Investitionsbank Berlin (IBB) gestellt:
https://www.ibb.de/de/wirtschaftsfoerderung/themen/coronahilfe/corona-liquiditaets-engpaesse.html Dort findet ihr auch weitere Informationen zu den Vergabekriterien.

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