10 Fragen an unsere SpreeautorInnen: Tanja Székessy


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Name: Tanja Székessy
geboren in:  Berlin
seit wann in Berlin: von Anfang an
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1. Was sind die drei Lieblingsbücher deiner Kindheit?

1) Grimms Märchen, illustriert von Iben Clante, 2) Higgelti Piggelti Pop von Maurice Sendak, 3) Geschichte Nr.1 von Eugene Ionesco & Etienne Delessert 

2.  Wie kam es zu deinem Berufswunsch Illustratorin – und wie bist du es geworden?

In meiner Familie gab es viele Künstler und Zeichnende, entsprechend hoch standen auch die Werke der Kinder im Kurs. „Du wirst bestimmt mal Malerin“, habe ich oft gehört, vermutlich war mein Weg auch ein Erfüllen dieses Bildes. Aber unsere Bilderbücher zuhause und die Zeichnungen meiner Mutter und meiner Großmutter bewunderte ich wirklich sehr, ich wollte das unbedingt auch können. Und da es mir immer Freude machte, trug mich das Zeichnen durch die Schulzeit, an die Hochschule, zu den Büchern, zu allen Orten und Aufgaben des Zeichnens.

3. Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?

Er ist leider fast nie so ordentlich, wie ich es wünschte, ich sitze vor einem großen IMac, vor mir eine lächerlich kleine Zeichenfläche, auf der zudem mein Mousepad und eine kleine Leuchtplatte liegen, überall sind Radierkrümel und haufenweise Papiere. Drum herum die Kunst, meine eigene und die meiner Freunde und Idole.

4. Wann kommen dir die besten Ideen?

Nach den schlechten. Die schlechten kommen immer zuerst, weshalb ich einen gewissen Vorlauf in der Kreation brauche. Dann lege ich mich irgendwo hin und mache mir Gedanken. Das sind dann die guten Ideen.

5. Wie sollen die HeldInnen deiner Kinderbücher vor allem sein?

Sie sollen total frei sein. Sie dürfen sowohl anders als alle anderen sein als auch ganz genau wie alle anderen. Eben frei – und meine Zeichnungen müssen das transportieren, auch wenn ich niedliche blonde Mädchen mit kuschligen kleinen Hasen zeichne. 

6. Welches Tier zeichnest du am liebsten, welchen Gegenstand gar nicht gern?

Ich liebe viele Tiere, vor allem rundliche. Hasen, Bären, Schweine, Pinguine, Mäuse, Enten. Ich verzweifle hingegen an Ellipsen: Teller, Gläser, Fahrräder. Für diese Dinge benutze ich das iPad, dann gelingt auch das. 

7. Wem zeigst du als Erstes deine Bilder?

Meinen Kindern und ihrem Vater. Meinen Schwestern.

8. Machst du Lesungen oder Workshops mit Kindern? Fällt dir dir dazu ein Erlebnis ein?

Da ich immer Lampenfieber habe, reiße ich mich nicht darum, mache es aber trotzdem – und gerne. Am nettesten fand ich eine Lesung mit Flüchtlingskindern, die konstatierten, dass meine Figuren (in dem Fall: meine drei Kinder) nicht normal sind. Da konnte ich nur beipflichten.

9. Was sollte sich in der Kinderbuchbranche grundlegend verbessern?

Ich kenne die Branche nicht sehr gut. Der Klett Kinderbuch Verlag, mit dem ich meine Bilderbücher mache (bis jetzt und hoffentlich auch in Zukunft) macht ziemlich viel richtig. Respekt, Anerkennung, Leidenschaft, Freundschaft, Fairness, gepflegte Backlist: all das gibt es dort. Wenn das irgendwo fehlt, dann fehlt es.

10. Wie hieß das erste Kinderbuch, das von dir erschien, und was ist deine jüngste Neuerscheinung auf dem Buchmarkt?

Mein allererstes unterschlage ich hiermit. Aber mein erstes Kinderbuch, an das ich gerne denke, hieß „3 Kinder und ein Tag“. Es stellt die Kleinkatastrophen in einem Alltag mit drei Kindern dar und ist autobiographisch, ein Herzensprojekt.

Mein jüngstes kommt Ende August 2019 in den Handel, es heißt „Mio war da!“ und handelt von dem Kuschelpinguin Mio, der reihum bei allen Kindern seiner Schulklasse übernachtet. Dabei sieht man, wie verschieden alle so leben, ohne dass Mio oder sonstwer diese Ansichten kommentiert oder wertet. Ich freue mich sehr darauf.

„Mio war da!“ Klett Kinderbuch
Text und Illustrationen von Tanja Székessy

Ein Gedanke zu „10 Fragen an unsere SpreeautorInnen: Tanja Székessy

  • 22. August 2019 um 18:52
    Permalink

    Was für ein tolles Gespräch! Ich lese sowas selten bis ans Ende, wegen der viele Phrasen und witzig gemeinten Sprüchen, aber das hier ist wirklich lesenswert!

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